In a lifetime long, long ago…
Fast ein Jahr ist es her, dass ich diesen Blog ins Leben gerufen habe. Oh little did I know… Ich stellte vor, wo die Reise hingehen sollte und welche Hilfsmittel ich auf dieser Reise benutze. Meine Intentionen waren rein – wenn ich aber damals schon gewusst h#ätte, was ich heute weiß, hätte ich den Post am 17. April 2024 anders geschrieben.
Wobei ich es damals schon schrieb:
Bitte lasst euch dabei nicht blenden. Ich stolpere, versage, stehe wieder auf, stolpere wieder und irgendwann bin ich erfolgreich. Das ist für die meisten wirklich wichtigen Sachen in meinem Leben so und dieser Blog ist ein Teil davon.
Jens am 17. April 2024, der dachte, es verstanden zu haben.
Und wie ich gestolpert bin. Und wie ich gestürzt bin. Und wie sehr ich am Boden lag und mich gefragt hab – was ist hier eigentlich los? Angefangen hat es recht harmlos. Durch diverse Umstände hatte ich mich auf die Reise begeben, eine ADHS abklären zu lassen. Nach intensiver Suche und langem Warten hatte ich dann schlussendlich einen Termin zum Erstgespräch – und wenngleich der Psychiater klare Anzeichen einer ADHS sah, so sah er viel deutlicher etwas ganz anderes. Nämlich eine schwere Depression.
Und ich so – wie bitte? Come on! Mir geht es doch gut! Oder tat es das? Dr. Google sollte mir beweisen, dass er falsch lag der Psychiater! Was fand ich also heraus?
- Symptome bei Männern können drastisch andere sein bzw. anders ausgeprägt sein als bei Frauen
- Aggression
- Wut
- schlechte Impulskontrolle
- risikoreicheres Verhalten
- Gewalttätigkeit (nicht nur körperlich und nicht nur gegen andere)
Männliche Depression – Artikel des psychologischen Instituts der Universität Zürich
Hochfunktionale Depression: So fühlt sich die Erkrankung an (Beitrag AOK)
Mit dieser neuen Erkenntnis brach mein Kartenhaus zusammen. Ich konnte morgens nicht mehr einfach aufstehen. Konnte nicht mehr arbeiten. Zeitnah bekam ich Medikamente und auch einen Therapieplatz. Ich war zur rechten Zeit an den rechten Orten gewesen und war somit in der Lage, sehr schnell meine Reise zur Genesung anzuztreten. <p> </p> Heute ist der fünfte März 2025. Heute vor einem halben Jahr wurde ich mit einer schweren Depression diagnostiziert. Heute bin ich weiterhin in Therapie und nehme weiterhin Antidepressiva. Heute habe ich meine Wiedereingliederung abgeschlossen und fasse wieder in meinem Beruf Fuß. Heute – heute ist ein guter Tag, denn ich bin weiterhin auf meiner Reise. Heute lebe ich weiter einen Schritt nach dem anderen.